Kunst am Bau München

Kunst
am Bau
München

Trepte, Toni

 

Leben und Werk

Der Maler, Grafiker und Autor Toni Trepte wurde am 10. März 1909 in Ampfing (Oberbayern) geboren. Er studierte Malerei und Kunstgeschichte an der Akademie für Angewandte Kunst in München. Bereits während seiner Studienzeit veröffentlichte er Zeichnungen und Texte in renommierten Zeitschriften wie der „Jugend“ und dem „Simplicissimus“. 1930 erschien seine erste Erzählung „Der gestörte Knödelbogen“ mit eigenen Illustrationen in den Münchner Neuesten Nachrichten.

In der NS-Zeit veröffentlichte Trepte aus innerer Überzeugung keine Werke. Ab 1938 arbeitete er als technischer Angestellter bei der Reichsbahn, später in Danzig, wo er u. a. Stellwerke, Wasserwerke und Wohnhäuser entwarf und deren Fertigstellung überwachte.

Nach dem Krieg kehrte er nach München zurück und war dort als Zeichenlehrer am Gymnasium und an der Volkshochschule tätig. Parallel dazu arbeitete er als Kunstkritiker für die Augsburger Allgemeine und als Stammzeichner der „Neuen Zeitung“, wo er sich mit seinen skurrilen, humorvoll-abstrakten Grafikserien einen Namen machte. Auch als Buchillustrator und Porträtzeichner prominenter Persönlichkeiten erlangte er Anerkennung. Er war langjähriges Mitglied des Seerosenkreises, ein Künstlerstammtisch, der 1948 in der Bierwirtschaft „Seerose“ in Altschwabing gegründet wurde.

In den 1960er und 1970er Jahren war Trepte besonders im Bereich „Kunst am Bau“ aktiv. Er gewann zahlreiche Wettbewerbe und führte Aufträge aus u. a. für:

  • eine Grundschule in München-Fürstenried,
  • die Berufsschule am Simon-Knoll-Platz
  • Wandgestaltungen unter anderem am Bundesfinanzhof und
  • einen Brunnen aus Nagelfluh im Plobenhof in Nürnberg.

 

Seine Arbeiten umfassten Wandgrafiken, Reliefs, Skulpturen, Kirchenfenster und Fassadengestaltungen in verschiedensten Materialien wie Stein, Beton, Metall, Glas und Holz.

Toni Trepte wurde international ausgezeichnet, darunter mit der Goldenen Medaille einer internationalen Kunstausstellung in Monaco sowie mit einem Preis der Biennale Regionale Ancona.

1972 wurde er mit dem Schwabinger Kunstpreis in der Sparte Malerei und Grafik geehrt. In späteren Jahren war er selbst Mitglied der Jury dieses Preises.

1952 gründete Trepte das „Münchner Schulatelier für freie und angewandte Kunst“ in der Kaiserstraße 49, später unterrichtete Trepte junge Künstler in seinem Atelier in der Zieblandstraße 4 in München. Zu seinen Schülern gehörten u. a. Philip Reisacher, Heidi Letz und Sepp Eibl.

Toni Trepte starb am 6. Juni 1981 in München. Er wurde im Familiengrab auf dem Friedhof am Perlacher Forst beigesetzt.

 

Literatur

Roh, Juliane: Von Kunst und Künstlern. Wandmalereien von Toni Trepte, in: Die Kunst und das schöne Heim, 56. Jg., 1957/58, S. 258
Franz Freisleder: Toni Trepte. In: Aus der Traumstadt: 50 Jahre Schwabinger Kunstpreis ; die Preisträgerinnen und Preisträger 1961-2010. Herausgeber: Kulturreferat München, Redaktion: Brigitta Rambeck, Edition Monacensia, Allitera-Verlag, 2010, S. 110–111.