Kunst am Bau München

Kunst
am Bau
München

Habdank, Walter

Objekte

Krumbacherstraße
Zieblandstraße

 

Leben und Werk

Der Maler und Grafiker Walter Habdank wurde am 5. Februar 1930 in Schweinfurt geboren und wuchs in einer evangelischen Familie auf. Er besuchte das Theresien-Gymnasium in München und studierte von 1949 bis 1953 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Walther Teutsch Malerei und Grafik.

Nach dem Studium arbeitete Habdank als freischaffender Künstler und etablierte sich besonders durch seine ausdrucksstarken Holzschnitte, die biblische Themen behandelten.

Ab 1979 lebte und arbeitete er in Berg am Starnberger See, wo er sich als einer der bedeutendsten Vertreter der christlichen Kunst des 20. Jahrhunderts etablierte.

Künstlerisches Werk

Walter Habdanks Werk zeichnet sich durch eine ausdrucksstarke, figurative Darstellungsweise aus. Besonders prägnant sind seine Holzschnitte, in denen er biblische Szenen mit kraftvollen Händen, intensiven Gesichtern und reduzierter Symbolik wiedergibt. Sein Oeuvre umfasst zudem Ölgemälde, Aquarelle, Glasfenster, Mosaike, Holzreliefs und Denkmäler.

Besondere Werke:

  • Holzschnitte zur Kösel-Bibel (1970er Jahre), die in verschiedenen theologischen und meditativen Büchern Verwendung fanden.
  • Glasfenster, Wandgestaltungen und Mosaike für Kirchen und öffentliche Gebäude, darunter die Versöhnungskirche im Lechfeld, die Friedenskirche in Bayreuth und die Evangelische Kirche in Kirn.
  • Mahnmale, darunter das Denkmal zum Todesmarsch der KZ-Häftlinge aus Dachau in Petersbrunn.
  • Die Habdank-Bibel (1995), eine künstlerische Bibelausgabe mit über 80 Holzschnitten, die international Anerkennung fand.
  • „Der Vierte König“ (1990er Jahre), eine Reihe von Holzschnitten zu Passions- und Osterthemen.

Neben biblischen Darstellungen schuf er auch Werke mit paradiesischen Tiermotiven, fabelhaften Mischwesen und farbenfrohen Landschaftsaquarellen, die eine ungewöhnliche Freiheit im Ausdruck zeigen.

Einfluss und Anerkennung

Walter Habdank war insbesondere in der christlichen Kunstszene hoch angesehen. Trotz seines protestantischen Hintergrunds fand sein Werk besondere Anerkennung in der katholischen Kirche, wo seine Darstellungen als religiöses Bild-Volksgut weltweit verbreitet wurden.

Er prägte das Corporate Design des Augustinum, indem er nicht nur künstlerische Werke für diese Wohnstifte, Krankenhäuser und Kirchen schuf, sondern auch die Augustina-Schrift entwickelte.

Seine Arbeiten sind heute in öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter in der Städtischen Galerie München und beim Bayerischen Staat. Darüber hinaus wurden sie vielfach in Fernsehsendungen, Zeitschriften und theologischen Publikationen thematisiert.

Letzte Jahre und Vermächtnis

Walter Habdank verstarb am 26. November 2001 in Berg am Starnberger See nach längerer Krankheit. Sein letztes Werk war eine Glasfenster-Serie zur Schöpfungsgeschichte in der Franziskus-Kapelle in Tutzing, die er kurz vor seinem Tod vollendete.

Nach seinem Tod übernahm seine Frau Friedgard Habdank die Weiterführung seiner Galerie. Seit ihrem Ableben im Jahr 2015 leiten seine drei Söhne die Galerie Habdank weiter und organisieren regelmäßig Ausstellungen seines Werkes.

Seine Werke werden bis heute in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und genießen weltweite Anerkennung in der sakralen Kunst.