Kunst am Bau München

Kunst
am Bau
München

Lacher, Max

Objekte

Mariahilfplatz

 

Leben und Werk

Der Maler Max Lacher wurde am 18. Juli 1905 in München in der Kaufingerstraße unweit des Marienplatzes geboren. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er ab 1923 an der Kunstgewerbeschule München, wo er zwei Semester studierte. Später wechselte er zur Akademie der Bildenden Künste München, wo er seine Ausbildung drei Semester lang bei Julius Diez fortsetzte. Nach Aufenthalten in Paris, Hannover und Berlin kehrte er 1930 in seine Heimatstadt zurück. Bereits früh zeigte sich sein außergewöhnliches Talent, was ihm 1931 den renommierten Albrecht-Dürer-Preis einbrachte.

Sein Werk war vielfältig und umfasste Zeichnungen, Ölgemälde,  Radierungen und Lithografien, Wandmalerei, Mosaikarbeiten, Glasmalerei, Fresken und Steinintarsien. Besonders bekannt wurde Lacher durch seine Fassadengestaltungen an zentralen Münchner Gebäuden, die das Stadtbild bis heute prägen. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehören das Mosaik des Stadtheiligen St. Onuphrius am Marienplatz 17, die kunstvollen Fassaden am Kaufhaus Beck, die Wandmalereien am Donisl und die imposanten Rosse mit ihren nackten Bändigern im Säulengang der Alten Post am Max-Joseph-Platz​.

Von 1940 bis 1945 war Lacher als Soldat im Zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit wurde sein Münchner Atelier und damit viele seiner frühen Werke bei einem Bombenangriff zerstört. Lacher, der nicht Mitglied der NSDAP war, lehnte das Regime ab und engagierte sich zu Ende des Krieges aktiv im Widerstand als Mitglied der Freiheitsaktion Bayern. Nach dem Krieg spiegelte sich diese Haltung auch in seiner Kunst wider: In seinem Kreuzweg für die Anastasiakapelle am Waldfriedhof in München ließ er Christus von NS-Schergen foltern – ein Werk, das jahrelang Ziel von Vandalismus wurde, da es die deutschen Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs thematisierte​.

Nach 1945 spielte Lacher eine zentrale Rolle in der Münchner Kunstszene. Er wurde zweiter Vorsitzender der Münchner Sezession und engagierte sich intensiv in der Ausstellungsleitung des Hauses der Kunst​​. Seine Werke waren regelmäßig in der Großen Münchner Kunstausstellung zu sehen, und er experimentierte mit verschiedenen Techniken wie Stuccolustro, Engoben- und Glasurkeramik sowie Wachsmalerei.

Für sein künstlerisches Lebenswerk und seinen Einfluss auf die Kunstlandschaft Münchens wurde Max Lacher 1985 mit der Medaille „München leuchtet“ in Gold geehrt​.

Am 14. Juni 1988 starb er im Alter von 82 Jahren in seiner Heimatstadt München. Sein künstlerisches Erbe ist lebendig – seine Werke schmücken bis heute das Münchner Stadtbild und sind ein Zeugnis seiner vielfältigen Begabungen und seiner politischen Haltung.