Kunst am Bau München

Kunst
am Bau
München

Segieth, Johannes

 

Leben und Werk

Johannes Segieth wurde am 24. Oktober 1922 in München als Sohn des Malers Paul Segieth (1884-1969) geboren. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste unter Hans Gött und Hermann Kaspar und entwickelte sich zunächst als Maler, bevor er sich der Ausstellungsarchitektur widmete.

In den fünfziger Jahren begann Segieth, neben seiner Malerei auch an Fassadengestaltungen, Sgraffitos, Kirchenfenstern und Wandbildern zu arbeiten. Mit seiner Frau Elisabeth Segieth, die ebenfalls Künstlerin war, bildete er eine kreative Einheit. Beide waren in der Münchner Kunstszene aktiv, und ihre Werke wurden mehrfach ausgestellt und ausgezeichnet.

Ein entscheidender Wendepunkt in seiner Karriere kam, als er 1957 in die Ausstellungsgestaltung einstieg. Ab den 1960er Jahren wurde er zu einem der bedeutendsten Ausstellungsgestalter Deutschlands. Er konzipierte über 270 Ausstellungen, darunter die erste Museumsausstellung der KZ-Gedenkstätte Dachau (1965) sowie aufwendige Szenarien für das Haus der Kunst München, das Münchner Stadtmuseum und den Lokschuppen Rosenheim. Zu seinen bekanntesten Ausstellungen zählen „Tutanchamun“, „Nofretete – Echnaton“, „Die Bajuwaren“ und „Richard Strauss“.

Von 1981 bis 1994 war Segieth Präsident der Münchner Secession, einem der bedeutenden Künstlervereine Münchens.

Johannes Segieth verstarb im August 2007 im Alter von 84 Jahren in seinem Haus am Samerberg. Sein künstlerisches und gestalterisches Werk hinterließ nachhaltige Spuren in der deutschen Museumskultur. Seine Tochter Clelia Segieth ist Kunsthistorikerin und war bis 2012 Kuratorin des Buchheim-Museums.