Kunst am Bau München

Kunst
am Bau
München

Mikorey, Franz

Objekte

Max-Joseph-Straße
Südbad

 

Leben und Werk

Der Bildhauer Franz Mikorey wurde am 30. Dezember 1907 in Dessau geboren und wuchs in Partenkirchen, Oberbayern, auf. Er entstammte einer Familie von Musikern und Gelehrten, sein Vater war der Generalmusikdirektor Franz Mikorey (1873-1947), sein Großvater der Opernsänger Max Mikorey (1850–1907). Der Psychiater Max Mikorey (1899–1977) war sein ältester Bruder.

Seine künstlerische Ausbildung begann er an der Schnitzschule in Partenkirchen und studierte anschließend von 1925 bis 1930 an der Akademie der Bildenden Künste München bei dem renommierten Bildhauer Joseph Wackerle.

Nach seinem Studium erhielt Mikorey 1933 ein Reisestipendium der Stadt München und begann ab 1934 mit der Anfertigung von Werken im öffentlichen Raum. Ein frühes Beispiel seiner Arbeit sind die „Zwei springenden Pferde“ (1934), die ursprünglich am Tassiloplatz in München aufgestellt wurden.

Während der Zeit des Nationalsozialismus nahm er zwischen 1937 und 1944 regelmäßig an der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst in München teil. Er präsentierte dort vor allem Tierplastiken und Porträtbüsten, darunter ein Porträt von Richard Strauss (1937). Adolf Hitler erwarb 1944 eine seiner Skulpturen, eine kleine „Flora“, die heute im Deutschen Historischen Museum in Berlin ausgestellt ist.

Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sich Mikorey in der wiedergegründeten Münchner Secession (1946), einer Künstlervereinigung, deren Präsident er von 1973 bis 1981 war. Zudem war er lange Mitglied der Ausstellungsleitung der Großen Kunstausstellung München.

Sein künstlerisches Werk umfasste Skulpturen, Reliefs und Denkmäler in Stein und Bronze für öffentliche Plätze. Dabei blieb er stilistisch an seinen Lehrer Wackerle angelehnt. Einige seiner bedeutenden Werke sind:

  • Denkmal für noch nicht zurückgekehrte Kriegsgefangene (1954) am Alten Rathaus in München.
  • Hygieia-Statue (1961) vor dem Hygiene-Institut in München.
  • Stele mit Reliefs (1974) am Bertolt-Brecht-Gymnasium in München.

Für seine künstlerischen Verdienste wurde er 1969 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Franz Mikorey verstarb am 17. September 1986 in München. Er ist auf dem Friedhof Solln beigesetzt.